01.04.2025

Mathilde-Wesendonck-Verband



Denkpause:

Wo wir sind, sehen wir uns nicht;
nur, wo wir nicht sind, da weilt unser Blick auf uns
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Richard Wagner an Mathilde Wesendonck,
Tagebuch, Luzern, 4. April 1859 

 
 
Wir, vom Mathilde-Wesendonck-Verband, widmen unser Interesse und unsere Arbeit Mathilde Wesendonck - ihrem Leben - ihrem Wirken - ihrer Bedeutung. Schliesslich war sie mehr als "nur" die Muse von Richard Wagner.
==> Der Verband  

Unser größtes aktuelles Vorhaben ist die Vorbereitung eines Mathilde-Wesendonck-Jahres 2028 - die Zeit zwischen ihrem 125. Todestag (31.08.2027) und ihrem 200. Geburtstag (23.12.2028). Dazu suchen wir in allen Städten, wo Mathilde Wesendonck gelebt und gewirkt hat, Mitstreiter, Interessierte und Förderer für kulturelle und thematische Aktionen.
==> MWJ2028  
 
 
Eines unserer immerwährenden Vorhaben ist die Herausgabe unser Schriften des Mathilde-Wesendonck-Verbandes mit ausführlichen wissenschaftlichen Abhandlungen zu bestimmten Themen zu den Wesendoncks.
==> SdMWV  
 
Jedes Jahr werden 3 Rosen für ... auf dem Familiengrab der Wesendoncks auf dem Alten Friedhof Bonn niedergelegt und es wird an sie erinnert.
==> Chronik 
 
 
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==> Impressum   
 

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Warum ist Mathilde Wesendonck wichtig?

Warum ist Mathilde Wesendonck wichtig?



 
Mathilde Wesendonck: Wichtig?

Muss man Mathilde Wesendonck kennen? Nein, mit Sicherheit nicht. Aber sie kennen zu dürfen – das bereichert.

Mathilde Wesendonck ist welt-musikgeschichtlich bedeutsam, da Richard Wagner sie auf den Thron der Vergötterung erhob – durch diverse Opern, allen voran durch die Oper „Tristan und Isolde“, die auch locker „Richard und Mathilde“ heißen dürfte.

Verewigt ist sie bereits in den ersten Sekunden, im Tristan-Akkords:
So, wie Picasso und Kandinsky erstmals das Tor zur abstrakten Malerei aufstießen, öffnet 1865 der Tristan-Akkord das Tor zur modernen Musik - als Ausdruck einer nicht erfüllten, einer nicht befriedigten Harmonik, sprich unglücklichen Liebe.
Der Tristan-Akkord steht bis heute für das Leid der schon verheirateten Mathilde und Richard, die eben nicht zusammenkommen konnten. Erst nach 4,5 Stunden erstmals gehörter, revolutionärer Dissonanzen der Oper „Tristan und Isolde“ findet sich die klangliche Erlösung: im gemeinsamen „Liebestod“.

Mathilde Wesendonck war also die Inspirationsquelle moderner Musik. Ohne Mathilde Wesendonck wäre unsere Musik heute eine ganz andere. Ohne Mathilde Wesendonck hätten fast alle nach Wagner kommende Komponisten anders komponiert. Ohne Mathilde würde heute jedes Autoradio andere Musik spielen.

Jetzt kann man kritisch einwenden: An all diesem war Mathilde Wesendonck nur passiv beteiligt? Mathilde wurde durch Wagner nur „abgebildet“? Nicht ganz!

Zunächst: Ja: Mathilde war keine Widerstandskämpferin, hat keine weltbewegenden Dramen geschrieben. Und ganz ehrlich: Ohne Wagner würden wir sie nicht kennen!

Trotzdem interessiert die Frage, wer sie war!
„Mathilde Wesendonck zu kennen, ist wichtig, weil …“?
Da sind zunächst die fünf Wesendonck-Lieder, die zwar von Wagner vertont wurden, die aber auf ihren Texten fußen! Es sind Mathildes Texte.
Und gerade bei den Melodien zu den Texten „Im Treibhaus“ und „Träume“ gingen die beiden, ging Wagner erstmals durch jene Tür völlig neuer Dimensionen der Musik: Innere Konflikte in Noten zu fassen.

Mathilde ist damit schon etwas mehr als nur passive Projektionsfläche.
Sie war gut situiert, hochgebildet, sprach mehrere Sprachen, hatte in Frankreich, der Schweiz gelebt und kannte die Vereinigten Staaten.
Sie war Mutter von fünf Kindern (von denen vier Kinder vor ihr starben), und schrieb eigene, heute wenig bekannte Dramen und Kinderbücher.
Sie war in Zürich, Dresden, Berlin bekannte Salonniere und stand mit vielen Komponisten in Kontakt, wie z.B. mit Brahms.

Letztlich aber bot sie mit ihrem Mann auch jemandem Haus, Asyl und enorme finanzielle Unterstützung, der als Demokrat und Revolutionär in Deutschland als Krimineller steckbrieflich gesucht wurde: dem Komponisten Wagner.

Ganz besonders jedoch sticht sie bei einem Wert hervor, der heute immer noch geschätzt wird: Treue.
An ihrer Treue hielt sie als Verheiratete auch fest, als Wagner sich ihretwegen das Leben nehmen wollte – wie Briefe und die Oper „Tristan und Isolde“ zeigen.
Unverbrüchliche Treue hatte sie auch schon Jahre zuvor bewiesen:
Als sie, aus Liebe zu ihrem Mann, den Namen von dessen erster, verstorbenen Ehefrau annahm. Aus der jungen Frau Luckemeyer wurde eben nicht nur Frau Wesendonck, sondern sie änderte auch ihren Vornamen: Aus Agnes wurde Mathilde.
Ist eine solche Treue ein „gutes“ Vorbild? Genau darüber kann man nachdenken!

Klar ist aber auch: Solche Treue steht auch für Friedfertigkeit. Und Friedfertigkeit kommt auch in dem Musikstück zum Ausdruck, das wie nichts Anderes für Mathilde Wesendonck steht: Der „Liebestod“, dem letzten Teil der Oper „Tristan und Isolde“:
Wenn Konflikte oder unerfüllte Liebe sich auflösen, ihre Gegensätzlichkeit verlieren, miteinander, ineinander verschmelzen, eins werden, Nichts sind, wie im Nirvana - dann ist das ein zutiefst friedliebender, buddhistischer Ansatz.
Über dieses Fühlen, diesen Buddhismus haben die beiden sich ausgetauscht.

Damit: Wagner wird weltweit ob seiner musikalischen Genialität verehrt.
Doch es war diese Frau, die mit ihrem Mann diesen Wagner nicht nur finanziell, sondern auch seelisch mit dem ausstatteten, was ihn zu dem machte, was er wurde.
Dabei geriet sie selbst in gefährliche Fahrwasser – blieb ihrem Mann jedoch treu.
Sie nahm Wagners Hand, ließ ihn ihre „verheiratete Zuneigung“ spüren, und lenkte ihn auf einen neuen Weg: Gemeinsame, innere Schmerzen, innere Konflikte durch das auszudrücken, was der leidende Komponist am besten beherrschte: Musik.
Der Name dieser Frau: Mathilde Wesendonck.

Gerade deshalb müsste der revolutionäre, sehnsuchtsvolle Tristan-Akkord, der unsere Musik für immer veränderte, anders heißen:
Mathilde-Akkord.
 
Links und Downloads:
 

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Mathilde-Wesendonck-Jahr 2028

Mathilde-Wesendonck-Jahr 2028



1828 - 2028: 200 Jahre Mathilde Wesendonck.

  
Anläßlich des 125. Todestages im Jahr 2027 und des 200. Geburtstages im Jahr 2028 Mathilde Wesendoncks bereiten wir das Mathilde-Wesendonck-Jahr 2028, das
 
MWJ2028 
  
vor und planen, eine Reihe Aktionen zu initiieren und selbst durchzuführen. Ideen sind immer herzlich willkommen.
 
 
Am 29. März 2025 ist ein erweitertes Vereinstreffen in Wuppertal geplant. Neben einem Rundgang durch das ehemalige Elberfeld mit der Hofaue, der Wesendonkstraße und Kipdorf sollen weitere Überlegungen zum MWJ2028 getroffen werden.

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Aktuelles

Aktuelles

  
 

 
Anläßlich des 125. Todestages im Jahr 2027 und des 200. Geburtstages im Jahr 2028 Mathilde Wesendoncks bereiten wir das Mathilde-Wesendonck-Jahr 2028, das
 
MWJ2028 
  
vor und planen, eine Reihe Aktionen zu initiieren und selbst durchzuführen. Ideen sind immer herzlich willkommen.
 

 
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"Tristan und Isolde" in Bayreuth 2024

Neuinszenierung des Liebesdramas „Tristan und Isolde“ von Thorleifur Örn Arnarsson.

 
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Im Oktober 2024 erschien das Heft 8 der Schriften des MWV:
 
Spiegelungen & Reflexionen. Beiträge zur Forschung. Mathilde & Otto Wesendonck. Teil IV, Band A
Briefausgaben – 120 Jahre Tagebuchblätter und Briefe
 
Heft 8 der SdMWV
 
Im Jahr 1904 erschienen die Tagebuchblätter und Briefe von Richard Wagner an Mathilde Wesendonck. Herausgegeben wurden sie von Wolfgang Golther im Verlag von Alexander Duncker. Das war heute vor 120 Jahren, ein Grund, die Briefwechsel der Wesendoncks etwas näher zu beleuchten. Bereits 1898 brachte Albert Heintz die Briefe Wagners an Otto Wesendonck als Buch im Verlag der Allgemeinen Musik-Zeitung heraus, die im Jahr zuvor bereits als Fortsetzung in dieser Wochenschrift abgedruckt wurden. 1905 war es dann wieder W. Golther, der die Briefe an Otto in gleicher Aufmachung wie die 1904er Ausgabe veröffentlichte. Auch seine späteren Ausgaben nach 1914 werden hier aufgeführt.
 
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Die Schriften können auch über die Plattform Booklooker bezogen werden. 
   
Weitere Hefte der Schriften des MWV:
 
Heft 7: Spiegelungen & Reflexionen. Beiträge zur Forschung. Mathilde & Otto Wesendonck. Teil I
 
Heft 6: Mathilde & Otto Wesendonck. Ein Handbuch für Forschung & Information
Materialien zu Leben – Werk – Wirkung. Teil III:
Privatbibliotheken – Wesendonck & von Bissing
 
Heft 5: Mathilde & Otto Wesendonck. Ein Handbuch für Forschung & Information. Materialien zu Leben – Werk – Wirkung. Teil II: Bibliografie & Archive - Sekundärliteratur
 
Heft 4: Mathilde & Otto Wesendonck. Ein Handbuch für Forschung & Information
Materialien zu Leben – Werk – Wirkung. Teil I: Bibliografie – Primärliteratur
 

Heft 3: Franz von Lenbach - Seine Porträts von Mathilde Wesendonck.

Heft 2: The Mysterious Wesendoncks. Deutsche Emigration in die USA im 19. Jahrhundert und der Sezessionskrieg von 1861–1865. August, Hugo und Otto Wesendonck in den USA.
 
Heft 1: Zürcher Tonhallekrawall vor 150 Jahren. Sein Hergang und seine Folgen. Schweiz, Frankreich, Deutschland und die Wesendoncks 1871.
 
 
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Am 9. März 1871 fand der Zürcher Tonhallekrawall statt, der ein Auslöser zum Wegzug aus Zürich nach Dresden der Familie Wesendonck war (siehe SdMWV – Heft 1). 
 
Am 11. März 1907 starb Eduard Luckemeyer, der Bruder von Mathilde, in Paris. 
 
Am 16. März 1815 wurde Otto Wesendonck in Elberfeld (heute Wuppertal) geboren. 
 
Am 17. März 1864 verstirbt Mathildes Bruder Rudolph im französischen Mentone. 
 
Am 18. März 1872 starb Marie Luckemeyer, die Schwester von Mathilde, in Düsseldorf
 
Am 21. März 1801 wurde Karl Luckemeyer geboren. 
 
Am 21. März 1850 starb der Sohn Paul mit knapp 4 Monaten in Düsseldorf. 
 
Am 22. März 1778 wurde Katharina Stein, die Omi von Mathilde, in Stolberg geboren. 
 
Am 18. April 1857 wurde der Sohn Karl Wesendonck in Zürich geboren und verstarb am 17. April 1934, ein Tag vor seinem 77. Geburtstag, in Cureglia (CH). 
 
Am 18. April 1917 verstarb der Schwiegersohn von Mathilde und der Mann von Myrrha, Moritz von Bissing, in Trois Fontaines bei Brüssel. 
 
Am 20. April 1819 wurde Ottos Bruder, August, in Elberfeld geboren. 
 
Am 22. April 1838 starb Ottos Schwester Mathilde in Brüssel. 
 
Am 22. April 1873 wurde der Enkel Friedrich Wilhelm von Bissing in Potsdam geboren. 
 
Am 24. April 1817 wurde Ottos Bruder, Hugo, in Elberfeld geboren. 
 
Am 30. April 1858 dichtete Mathilde ihr Gedicht Im Treibhaus, Lied III der Wesendonck-Lieder, welches Richard Wagner am 1. Mai 1858 vertonte.
 
 
Vor 160 Jahren erschien ihr kleines Büchlein mit Sagen und Erzählungen - Natur-Mythen
 
Mathilde Wesendonck: Natur-Mythen. 1865 
Cover des Buches Natur-Mythen.
 
Vor 150 Jahren erschien ihr Der Baldur-Mythos - eine kurze dramatische Dichtung zu diesem Mythos. 
 
Mathilde Wesendonck: Der Baldur-Mythos. 1875 
Cover des Heftchens Der Baldur-Mythos.

Vor 145 Jahren erschienen von Mathilde:
Dem Fürsten Bismark - ein Gedicht von Mathilde. 
 
Mathilde Wesendonck: Dem Fürsten Bismark. Titelseite, Autograf, 1880
Wesendonck, Mathilde: Dem Fürsten Bismark. Titelseite, Autograf, 1880.
 
Märchenspiele - ein kleines Heftchen mit Märchenspielen nach Grimm.
 

Cover des kleinen Heftchens Märchenspiele nach Grimm.
 
Vor 135 Jahren erschien Alte und neue Kinder-Lieder und Reime - die 2. Auflage Mathildes Deutsches Kinderbuch.
 

Cover der 2. Auflage des Deutschen Kinderbuches.
 
Vor 135 Jahren erschien Märchen und Märchen-Spiele - die 2. Auflage ihres Kinderbuches, jetzt für ihre Enkel. 
 
Mathilde Wesendonck: Märchen und Märchen-Spiele. 1864 
Titelseite des Buches Märchen und Märchen-Spiele.  

 
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Vers des Tages bei Wesendonck-Wagner.de  
 
http://wesendonck.blogspot.de/2013/12/vers-des-tages.html 

Gedichtszyklus Mignon in Gedichte, Volksweisen, Legenden und Sagen von 1874. 

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