Drei Rosen für ... - Grabaktion 2022
Bevor am 31. August wieder eine kleine Gedenkfeier auf dem Alten Friedhof von Bonn stattfinden kann, musste diesmal mehr Aufwand und Kraft investiert werden, damit das Familiengrab dem Anlass entsprechend - dem 120. Todestag von Mathilde Wesendonck - sich im Glanz präsentieren kann.
Das kleine Wunder am Grab von Mathildes Wesendonck
Um Mathilde Wesendonck und ihrer Grabstätte die notwendige Ehre zum 120. Todestag am 31. August zu erweisen, hat Klaus Bitter bereits im Juli das Grab gründlich gereinigt und gesäubert.
Insgesamt ist das Grab in gutem Zustand, doch bleiben wichtige Arbeiten weiterhin notwendig.
Doch bei bloßer Reinigung konnte es 2022 nicht mehr bleiben. Von den Nachbargräbern, Obernier und Brasserl, drohten langsam aber sicher immer mehr Efeu, Sträucher und ein frischer Baum gar das Grab der Wesendoncks zu verschlingen.
Um Mathilde Wesendonck und ihrer Grabstätte die notwendige Ehre zum 120. Todestag am 31. August zu erweisen, hat Klaus Bitter bereits im Juli das Grab gründlich gereinigt und gesäubert.
Insgesamt ist das Grab in gutem Zustand, doch bleiben wichtige Arbeiten weiterhin notwendig.
Doch bei bloßer Reinigung konnte es 2022 nicht mehr bleiben. Von den Nachbargräbern, Obernier und Brasserl, drohten langsam aber sicher immer mehr Efeu, Sträucher und ein frischer Baum gar das Grab der Wesendoncks zu verschlingen.
Hier halfen kein Beten, kein Abwischen, hier half nur noch grobe Kraft.
Geputzt und gereinigt – wurde erst danach.
Und dabei geschah das kleine Wunder. Klaus Bitter hatte 2012 gemeinsam mit seiner Tochter Karin Isolde das Grab aus dem Schlaf erwacht, grundrenoviert, gereinigt und – vergoldet …
Doch sehr bald zeigte sich, dass das Gold im Schriftzug von Myrrha von Bissing, der Tochter Mathildes und mit Moritz von Bissing, 1882 als Rittmeister in Bonn stationiert, aus irgendeinem Grunde schwarz zu werden drohte. Der Grund war unklar, nahm aber in den Jahren so sehr zu, dass Klaus Bitter bereits eine erneute, aufwendige Vergoldung ihres Schriftzuges befürchtete.
Und nun geschah das kleine Wunder: Vielleicht aus Dankbarkeit, vielleicht aus anderem Grunde sorgte Mathilde dafür, dass nun, mit erheblichem, vorsichtigem Aufwand an Willen, Wasser und Wucht die Schwärze auf dem Goldzug abgerubbelt werden konnte. Es war schlicht sich über die Jahre vermehrender, dann verhärtender Schmutz.
Nun glänzt und strahlt die Grabanlage für den 31. August, wie erstmals 2012 wieder.
Und weil die ganze Aktion gleich mehrere Stunden an mehreren Tage dauerte, nutzte Klaus Bitter seine Pausen dazu, den jungen Genius, der über der Grabanlage thront, zu malen. Und Interessierten gleich den ganzen Liebestod nahezubringen und vorzuspielen.
Wenn schon, denn schon …
Eine gute Tradition
Der Mathilde-Wesendonck-Verband legte auch am 31. August 2022 gelbe und rote Rosen am Grab von Mathilde Wesendonck nieder. Der Todestag von Mathilde Wesendonck jährt sich bereits zum 120. Mal.
Doch dieses Mal war die "Grabaktion" eine etwas andere ...
Da war er also – der 31. August … 2022. Vor 120 Jahren legte sich Mathilde Wesendonck neben ihren Lieblingssohn Hans zur ewigen Ruhe.
Schon vor einigen Wochen hatte Klaus Bitter das Grab gepflegt und gereinigt, von Efeu und anderem Unbill beseitigt. Während nun also auch die Inschrift von Myrrha wieder in altem Glas erstrahlt, das Grab als Ganzes weiterhin in einem sehr guten Zustand ist, sind es gleichwohl doch auch einige Stellen, die Besorgnis erregen. Das betrifft vor allem die vier Säulen an den jeweiligen Ecken des Grabes.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? So einfach ist es nicht, denn an eine solche Grabstelle dürfen nur wirklich gelernte Hände. Und so nahm Klaus Bitter Kontakt mit Herrn Nett von der anerkannten Fachfirma Schorn in Köln auf, der … nun seinerseits den Kontakt zu Frau Prechtel, anerkannte Restauratorin, Schwerpunkt Stein in Bonn herstellte.
Schon vor einigen Wochen hatte Klaus Bitter das Grab gepflegt und gereinigt, von Efeu und anderem Unbill beseitigt. Während nun also auch die Inschrift von Myrrha wieder in altem Glas erstrahlt, das Grab als Ganzes weiterhin in einem sehr guten Zustand ist, sind es gleichwohl doch auch einige Stellen, die Besorgnis erregen. Das betrifft vor allem die vier Säulen an den jeweiligen Ecken des Grabes.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? So einfach ist es nicht, denn an eine solche Grabstelle dürfen nur wirklich gelernte Hände. Und so nahm Klaus Bitter Kontakt mit Herrn Nett von der anerkannten Fachfirma Schorn in Köln auf, der … nun seinerseits den Kontakt zu Frau Prechtel, anerkannte Restauratorin, Schwerpunkt Stein in Bonn herstellte.
Und am 31. August … trafen sich die Drei, der nette Herr Nett, Frau Prechtel und Herr Bitter am Grab Wesendonck, um den Zustand des Grabes in Augenschein zu nehmen.
So wurden durchaus interessante Details offensichtlich. Die gusseiserne Urne auf der rechten Säule rostet im Gegensatz zu den übrigen Säulen deshalb so auffällig, weil dort ein angebrachtes gusseisernes Zierblatt vermutlich abgerissen worden ist.
Auch eine Zierschnecke am Mauerwerk der Säulen fehlt – was bisher nie aufgefallen war. Und der so seltsam anmutende Beton entpuppt sich als – blauer, belgischer Granit, sowohl unter dem Zaun wie als Wegplatten vor dem roten Granit.
Auch war die rechte Säule in ihrem Putz bereits einmal renoviert worden.
Diese Freude über so manches Detail konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Mauerwerk an einigen Stellen erheblich Probleme hat. Zum einen drückt hinten teils nasses Erdreich gegen die Mauern, zum anderen ist der Verputz teils wie aus- und weggewaschen.
Nun, Frau Prechtel ist eine Frau vom Fach … und hat bereits ein Angebot vorgelegt, das es nun zu prüfen gilt - damit diese für die Musikgeschichte enorm wichtige Grabstelle auch in 120 Jahren noch Besucher und Geschichts-Begeisterte erfreut …
Es folgte die kleine, aber feine Gedächtnisfeier zum Gedenken an Mathilde Wesendonck, ihre Zeit mit Richard Wagner und wie sehr die Oper „Tristan und Isolde“ für immer die Musikgeschichte verändert hatte.
Höhepunkt war die Darbietung des Mathilde-Wesendonck-Liedes Im Treibhaus durch Karin Isolde Bitter.
Und auch in diesem, nun 10. Jahr wurden wieder Rosenpaare abgelegt: Mal zwei rote und eine gelbe Rose, mal zwei gelbe und eine rote Rose, als Sinnbild für die zahlreichen, fruchtbaren Dreiecksbeziehungen, die zwischen den Protagonisten der Familie Wesendonck und der Familie Wagner bestanden haben.
Und passend zum 31. August 2022 erschien von Thomas Seidel und Björn Seidel-Dreffke der vierte Band unserer umfangreichen Schriften zum Leben von Mathilde Wesendonck.
Nun, auch der Mathilde-Wesendonck-Verband wird im nächsten Jahr bereits 10 Jahre bestehen.
Wie werden Welt und Grab dann aussehen?
Wir werden es erleben.
Fotos:
- Klaus Bitter
Links:
- Alte Friedhof Bonn
- Familiengrab der Wesendoncks
- Grabreinigung und -vergoldung 2012
- Zu Fuß von Bonn nach Zürich
* * *