Drei Rosen für ... - Grabaktion 2018
Faszinierende Mathilde-Wesendonck-Gedenkfeier mit dem RWV Köln
31. August 1902. Tod der Frau, die die Musikgeschichte grundlegend verändert hat:
Musik trat durch sie in eine neue Dimension, so Klaus Bitter, 2013 Gründungsmitglied des Mathilde-Wesendonck-Verbandes. „Sie war es, die Richard Wagner neue Töne fühlen ließ. Sie war es, nach der Wagner nicht mehr Gassenhauer schrieb.“
Der Richard Wagner Verband Köln war mit einer gut 10 Mann- und Frau-starken Truppe angereist, um etwas mehr über die Frau zu erfahren, die so eng mit dem Schaffen Richard Wagners verbunden ist.
„Warum liegt ihr Grab nicht in Köln?“ Anschaulich, ihre Familiengeschichte einbeziehend, war wirklich nur eine Schlussfolgerung möglich: „Ja, das Grab musste nach Bonn. Denn in Bonn war plötzlich ein junger Sohn Mathildes verstorben. Mathilde und ihr Mann Otto, der reiche Seidenhändler, waren aber im fernen Ägypten – und der Junge musste schließlich unter die Erde.“
Und nun öffnete sich für Bitter das Tor, um die Kongenialität zwischen der jungen Mathilde und Wagner aufzuzeigen, indem Bitter enthusiastisch drei der Wesendonck-Lieder als Texte vortrug.
Dieses, konnte er nachweisen, war Mathildes Sicht, dass Liebe bis zum Tode ging – und dann „versinkt in der Gruft“.
Doch Wagners Sicht wurde ja dann eine andere – nicht Liebe bis zum Tod, sondern Liebe nach dem Tod, Liebe durch den Tod: „Liebestod“ – als Hoffnung für jene, die wie er und Mathilde auf der Erde nicht zusammenkommen können.
Mit großem Pathos legte Bitter dar, dass der „Liebestod“ textlich vom Physischen („Seht ihr's nicht?“) zum Metaphysischen übergeht – Tristan als Lichtwesen.
Mehr noch: Wagner beschreibt im Finale, im Höhepunkt der Oper dann nicht einmal mehr das Höchste der Liebe – sondern das Höchste der Musik: „Hör ich nur diese Weise“. Musik, auf deren Wellen Tristan entschwebt, um sich im All endlich mit Mathilde zu vereinen: „Allumfangen – Höchste – Lust“.
Ergriffen lauschten die Wagnerianer in diesem Verständnis dem „Liebestod“ vom Band, um dann zum jährlichen Höhepunkt am Grab Mathildes zu schreiten:
27 gelbe und rote Rosen wurden in kleinen Dreiergruppen am Grab verteilt – Sinnbild für das fruchtbare Dreiecksverhältnis zwischen Mathilde, ihrem Mann Otto und Wagner: Zwei rote und eine gelbe Rose, oder eine rote, zwei gelbe Rosen.
Ein rundum faszinierender Nachmittag. Eingeleitet durch einen nicht minder interessanten Spaziergang über den Alten Friedhof mit Stadtführer Lankes – vorbei am Grab von Mutter Beethoven, vorbei am Grab der Frau und dem Sohn von Friedrich von Schiller und vorbei am bombastischen Grab von Robert und Clara Schumann.
Christian Stürzl, Vorsitzender des Richard-Wagner-Verbandes Köln, hatte gottlob eine kleine Stärkung mitgebracht: Zwieback. Natürlich nicht, ohne den bewusst zwiespältig formulierten Brief Wagners an Mathilde über ihren leckeren Zwieback vorzutragen.
Dass die Tüte irgendwann verschwunden war, lag an Karin Isolde, der Tochter von Klaus Bitter. Sie hatte vorher eifrig mitgeholfen, das Grab wieder auf Hochglanz zu polieren – und hatte jetzt Hunger! Ihretwegen hatte Bitter den Verband 2013 gegründet – mit Thomas Seidel, Betreiber der Seiten Mathilde-Wesendonck-Verband.de und Wesendonck-Wagner.de.
Dass die Tüte irgendwann verschwunden war, lag an Karin Isolde, der Tochter von Klaus Bitter. Sie hatte vorher eifrig mitgeholfen, das Grab wieder auf Hochglanz zu polieren – und hatte jetzt Hunger! Ihretwegen hatte Bitter den Verband 2013 gegründet – mit Thomas Seidel, Betreiber der Seiten Mathilde-Wesendonck-Verband.de und Wesendonck-Wagner.de.
Ein toller Nachmittag. Wer nicht dabei war, hat was verpasst. Pech gehabt – und keinen Zwieback bekommen! Die nächste Chance bietet sich am Samstag, den 31.08.2019 – 15 Uhr, Treffen am Eingang zum Alten Friedhof: „Höchste – Lust!“
Kontaktdaten:
Kontaktdaten:
- Mathilde-Wesendonck-Verband: Klaus Bitter: OneTwoThree@Web.de
- Richard-Wagner-Verband Köln: Christian Stürzl: st.chris@me.com
- Stadtführer Bonn: Toni Lankes: TLankes@t-online.de
Fotos:
- Klaus Bitter
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